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Univ.-Prof. Dr. Wilfried Datler
Dissertationen
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für die Betreuung
einer Dissertation
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Dissertationen
Hinweise zur
Aufarbeitung eines
Dissertationskonzepts
 

Hinweise zur Ausarbeitung eines Dissertationskonzepts


Das Dissertationskonzept soll das Dissertationsvorhaben deutlich machen. Darüber hinaus soll am Dissertationskonzept erkennbar sein, dass der Dissertationswerber/die Dissertationswerberin in der Lage ist, das Dissertationsvorhaben als Forschungsvorhaben selbständig zu konzipieren und zu realisieren. Freilich werden DissertantInnen während Ihrer Arbeit an der Dissertation auch betreut; doch muss davon ausgegangen werden, dass jemand, der eine Dissertation schreibt, quantitativ gesehen weniger Betreuung benötigt und dennoch eine Forschungsleistung erbringen und darstellen kann, die quantitativ und qualitativ weit über dem durchschnittlichen Niveau einer Diplomarbeit liegt. Vom Dissertationskonzept wird erwartet, dass es formal – und somit auch sprachlich und orthographisch – weitgehend makellos ist und überdies folgende Gliederung aufweist:

1. Einleitende Präsentation einer klaren Fragestellung.

Dieser einleitende Abschnitt soll eine kurze Einführung in das Dissertationsprojekt darstellen und der Präsentation der Fragestellung dienen, die in der Dissertation untersucht werden soll. Dieser Abschnitt soll zu erkennen geben, ob es dem Dissertationswerber gelingt, eine präzise Fragestellung zu formulieren, die im Rahmen einer Dissertation untersuchbar ist.

2. Überblick über vorliegende Veröffentlichungen zum Forschungsbereich, in welchen die Fragestellung fällt.

Dieser Abschnitt soll zeigen, dass der Dissertationswerber Experte ist im Überschauen der relevanten (und v.a. auch jüngeren) Fachliteratur; dass er in der Lage ist, eine fundierte Darstellung des aktuellen Forschungsstandes zu geben; dass er Fachliteratur in Hinblick auf ein Forschungsvorhaben ausgerichtet aufbereiten kann.

3. Identifikation von Forschungslücken mit Bezug zur Fragestellung.

Dieser Abschnitt soll an den Literaturüberblick anknüpfen und deutlich machen, welche Forschungslücken der aktuelle Forschungsstand aufweist; und inwiefern die Arbeit an der Fragestellung der Dissertation erwarten lässt, dass identifizierte Forschungslücken geschlossen oder zumindest verkleinert werden.

4. Darstellung des Forschungsdesigns (inkl. der Forschungsmethodik)

Dieser Abschnitt soll das Forschungsdesign verdeutlichen und genauere Angaben darüber entgalten, welchem methodischen Vorgehen gefolgt werden soll. Dabei soll möglichst präzise gezeigt werden, weshalb das beschriebene Vorgehen gewählt wurde; welche Art von Ergebnissen erwartet wird, wenn in der beschriebenen Weise forschungsmethodisch vorgegangen wird; und welche Art von Antwort auf die gewählte Fragestellung der Dissertation vor dem Hintergrund der erwarteten Ergebnisse voraussichtlich gegeben werden kann.
In diesem Sinn soll gezeigt werden, inwiefern der Zusammenhang zwischen „Fragestellung – methodischem Vorgehen – zu erwartenden Ergebnissen – Beantwortung der Fragestellung“ präzise bedacht wurde. Überdies soll die Lektüre des 3. und 4. Kapitels deutlich machen, welcher wissenschaftliche Fortschritt mit der Durchführung des Dissertationsprojektes zu erwarten ist.

5. Zeitplan

In diesem Abschnitt gilt es darzulegen, innerhalb welcher zeitlichen Fristen welche Arbeitsschritte geplant sind.

6. Literaturliste / Bibliographie

Am Ende der Projektdarstellung ist eine Bibliographie anzuführen. Hier ist das Ergebnis der Literaturrecherchen zum Thema anzuführen, das in der Dissertatioin behandelt werden soll. In diesem Sinn sind zumindest die wichtigsten Publikationen aufzulisten, die (v.a. auch in jüngerer Zeit) zur Forschungsthematik der geplanten Dissertation verfasst wurden. Außerdem sind die Veröffentlichungen anzugeben, die im Dissertationskonzept zitiert wurden.

Anmerkungen:

a) Wenn DissertantInnen ein Dissertationskonzept ausarbeiten oder überarbeiten, sollten sie sich mit der (angestrebten) BetreuerIn der Dissertation darüber verständigen, ob sie auf der Basis des angeführten Gliederungsvorschlag bestimmte Aspekte besonders herausarbeiten oder bei der Ausarbeitung des Dissertationskonzeptes vom hier angeführten Gliederungsvorschlag abweichen sollen.

b) Die Abhandlung der Punkte 1. bis 5. kann durchaus an die 20 Seiten umfassen.

c) Die Arbeit an solch einem Dissertationskonzept nimmt sehr viel Arbeit in Anspruch – sicherlich weit mehr Arbeit als die Abfassung einer 20seitigen Seminararbeit.

d) Wenn (angehenden) DissertantInnen Kompetenzen zur Ausarbeitung eines klaren Dissertationskonzeptes oder zur Durchführung eines Dissertationsvorhabens fehlen, so ist das deren „Bringschuld“. Es liegt an ihnen, sich entsprechende Kompetenzen durch Selbststudium oder durch den Besuch einschlägiger Seminare oder Weiterbildungsveranstaltungen anzueignen. Der Besuch eines DissertantInnenseminars kann dies alles sicherlich nicht ersetzen.
In der Präsenzbibliothek in der Garnisongasse 3 ist sowohl Literatur über Forschungsmethodik und Forschungsmethodologie als auch Literatur über das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten aufgestellt - darüber hinaus natürlich auch Fachliteratur über diverse Fachgebiete der Erziehungswissenschaft.

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